Liebe Leserinnen und Leser,

der VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh beklagte sich auf der Internationalen Automobilmesse IAA, das Auto läge in der öffentlichen Diskussion derzeit auf einer Gefahrenskala "irgendwo zwischen Ebola und nordkoreanischen Raketen". Wir halten ein paar Krokodilstränen zurück und fragen stattdessen, ob die Branche eventuell für ihr schlechtes Image selbst verantwortlich sein könnte ...? Und empfehlen angesichts immer größerer SUV-Boliden die Lektüre von "Small is beautiful": Der Öko-Klassiker von Ernst Friedrich Schumacher eröffnet die "Bibliothek der Nachhaltigkeit", unsere neue Reihe mit Pionieren und Vordenkerinnen, die bis heute wichtige Impulse für Transformation und Zukunftsfähigkeit liefern.

Ob Sie sich von den Klassikern inspirieren lassen oder lieber unsere Neuheiten durchforsten – wir wünschen nachhaltiges Lesevergnügen!

Pionier der Postwachstumsökonomie

Vor 40 Jahren entwarf Ernst Friedrich Schumacher in seinem Buch "Small is beautiful" die Idee einer – wie wir sie heute nennen – Postwachstumsgesellschaft. Er forderte "eine Rückkehr zum menschlichen Maß".

Heute ist diese Idee zukunftsweisend und moderner denn je: Small is beautiful. Die Rückkehr zum menschlichen Maß > war nicht nur seiner Zeit voraus, sondern ist von "einem Scharfsinn geprägt, der das Gros aller späteren Einlassungen zum Thema blass aussehen lässt", wie der Ökonom Niko Paech in seinem Vorwort zur Neuauflage des Weltbestsellers schreibt.

Die Frau hinter den "Limits to Growth"

Mit ihrem Buch "Die Grenzen des Wachstums" wurde Donella Meadows 1972 weltberühmt. Schon damals arbeitete sie daran, die Zusammenhänge zu ergründen, die hinter den Problemen unserer Zeit stehen.

Wie komplexe Systeme funktionieren, wie sie sich gegenseitig beeinflussen und wie man sie steuern kann, zeigt die Autorin in ihrem nachgelassenen Werk Die Grenzen des Denkens. Wie wir sie mit System erkennen und überwinden können >. Wer das Gedankengebäude hinter den Wachstumsgrenzen verstehen will, sollte dieses Buch lesen!

Der Erfinder des Menschenzeitalters

Paul J. Crutzen hat den Begriff "Anthropozän", auch Menschenzeitalter genannt, populär gemacht. Der niederländische Meteorologe erhielt 1995 den Nobelpreis für Chemie für seine Arbeiten über das Ozonloch. Darüber hinaus forschte er zu Klimawandel und nuklearem Winter und setzte sich mit den ökologischen Folgen menschlichen Handelns auseinander.

Im Buch Das Anthropozän. Schlüsseltexte des Nobelpreisträgers für das neue Erdzeitalter > können Sie sich ein Bild des vielseitigen Werks von Paul J. Crutzen machen. Wie vorausschauend sein Denken war, zeigen Beiträge von Klaus Töpfer, Hans-Joachim Schellnhuber, Michael Müller, Kai Niebert und Volker Gerhardt. Sie stellen Crutzens Werk vor und ordnen es in heutige Debatten ein.

Ihr Wegbegleiter in ein bewussteres Leben

Beim Einkauf Plastik vermeiden, saisonales Gemüse essen und statt der Flugreise lieber mit der Bahn in den Urlaub fahren – Tipps für einen nachhaltigen Alltag gibt es ohne Ende. Doch wo anfangen?

Deutschlands größtes Nachhaltigkeitsportal Utopia weiß Rat: mit seinem ersten "Bullet Journal", einem Wegbegleiter für jeden Tag. Meine Reise nach Utopia. Das Journal für ein nachhaltiges Leben > lädt dazu ein, Schritt für Schritt nachhaltige Werte und ökologisches Bewusstsein im Alltag umzusetzen. Impulsseiten helfen dabei, hinderliche Gewohnheiten aufzudecken und abzulegen. Notieren Sie unterwegs ihre Gedanken und Erfolge! Damit das auch Spaß macht, ist das Journal besonders schön ausgestattet mit samtigem Recycling-Papier, Lesebändchen und Gummizug zum Verschließen.

Landwirtschaft in der Klimakrise

Die Landwirtschaft verändert das Klima und das Klima verändert die Landwirtschaft. Zu den alten Problemen der Bauern – Preiskampf, hohe Betriebskosten, Höfesterben – kommen neue hinzu: Artensterben, Extremwetter, Bodendegradation. Welche wechselseitigen Einflüsse gibt es zwischen Landwirtschaft und regionalen wie globalen Umweltveränderungen? Kann eine nachhaltige Landwirtschaft die Welt ernähren? Welche Maßnahmen sollen wir ergreifen?

Mit diesen Fragen setzen sich Ina Limmer, Ingrid Hemmer, Martin Trappe, Steven Mainka und Hubert Weiger in Zukunftsfähige Landwirtschaft. Herausforderungen und Lösungsansätze > auseinander. Die Autor(inn)en analysieren nicht nur die aktuellen Probleme, sondern sprechen auch konkrete Handlungsempfehlungen aus.

Extraktivismus am Ende

Lateinamerika und der Umgang mit seinen Rohstoffen – das ist nicht erst ein Problem, seit in Brasilien ein Faschist an der Macht ist, auf dessen Agenda die systematische Vernichtung unserer Lebensgrundlagen zu stehen scheint. Auch die dynamische wirtschaftliche Entwicklung und die Umverteilungspolitik der vorherigen Mitte-Links-Regierungen beruhten auf Ausbeutung und Export von Rohstoffen. Dieser "Extraktivismus" hatte gravierende ökologische, politische und soziale Folgen – und steckt nun in der Krise.

Martín Ramírez und Stefan Schmalz liefern in Extraktivismus. Lateinamerika nach dem Ende des Rohstoffbooms > eine Bestandsaufnahme mit zahlreichen Fallstudien und zeigen alternative Entwicklungspfade auf.

Kulturgüter schützen – aber wie?

Unser kulturelles Erbe ist ein zentraler Teil unserer Identität. Für den langfristigen Erhalt dieses Kulturerbes braucht es kontinuierliche Forschung, die den Kulturgüterschutz mit objektorientierter Entwicklung sowie der Erprobung und Markteinführung neuer Methoden, Verfahren und Produkte vereint.

In Quo vadis Konservierungswissenschaften? Status quo, Herausforderungen und Perspektiven > fasst Herausgeber Paul Bellendorf die Ergebnisse der gleichnamigen Tagung zusammen, die die Deutsche Bundesstiftung Umwelt gemeinsam mit Partnern durchgeführt hat. Das Buch schafft die Grundlage für weiterführende Diskussionen zwischen universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen, klein- und mittelständischen Unternehmen, Verbänden und Vereinigungen sowie Förderern und Stiftungen.

A good life for all!

Krise allerorten: Klimakrise, Rohstoffkrise, Wirtschaftskrise ... Warum wir aus dem permanenten Krisenmodus nicht herauskommen, erklärt das I.L.A. Kollektiv in einem aufwendig gestalteten Dossier: Unsere imperiale Lebensweise zementiert soziale Ungerechtigkeiten und verhindert den sozial-ökologischen Wandel.

Das Buch für "alle, die für Ernährungssouveränität, eine Mobilitätswende und lebenswerte Städte kämpfen" (Ulrich Brand) liegt nun unter dem Titel At the Expense of Others? How the imperial mode of living prevents a good life for all > auch auf Englisch vor.

Von Krisen, Resilienz und neuen Lösungen

Überflutungen, Stürme, Waldbrände – die Anzahl der Naturkatastrophen hat in den vergangenen Jahrzehnten rapide zugenommen. Was kann getan werden, um die Folgen von Naturgewalten einzuschränken und Schäden zu mindern?

Im Jubiläums-Symposium zu 20 Jahren Stiftung Umwelt und Schadenvorsorge haben Wissenschaftler(innen) und Praktiker(innen) über die Umsetzung möglicher Vorsorgemaßnahmen diskutiert. Die Vorträge und Handlungsempfehlungen sind nun in der Broschüre "Von Krisen, Resilienz und neuen Lösungen" veröffentlicht, die hier > zum kostenfreien Download für Sie bereitsteht. In gedruckter Form liegt die Broschüre den jüngsten Ausgaben der Zeitschriften umwelt aktuell und Ökologisches Wirtschaften bei.

Umweltbetrachtungen eines Pilgers

"Pilgern ist keine Frage der Distanz, sondern der Einstellung und Bereitschaft, sich auf Details am Wegesrand einzulassen." – Robert Brunner pilgerte von Wien bis Santiago und von Canterbury nach Rom. Auf dem Weg lernte er, die Natur mit anderen Augen wahrzunehmen. In der aktuellen Ausgabe von Nationalpark > berichtet er von seinen Erfahrungen und Beobachtungen.

Außerdem in diesem Heft: Nationalparkleiter Manfred Großmann zeigt die Auswirkungen von Hitze und Trockenheit auf Buchenbestände, Björn Langer erzählt von seiner Reise in den sagenumwobenen skandinavischen Nationalpark Rondane und vieles mehr.

Urbane Lösungen für die Klimakrise

Obwohl in Deutschland dringend gehandelt werden muss, um die internationalen Klimaschutzziele zu erreichen, sind klimaneutrale oder klimapositive Stadtviertel nach wie vor eine Seltenheit. Dabei entfällt etwa ein Drittel des Energieverbrauchs und der CO₂-Emissionen auf Gebäude. Das macht das Stadtquartier zu einem Hoffnungsträger im Klimaschutz.

Wie eine klimaschonende Energieversorgung in Stadtvierteln umgesetzt werden kann, diskutieren die Autorinnen und Autoren im Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe von Ökologisches Wirtschaften >.

Waldsterben 2.0 und ein Wiesn-Hit

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder will 30 Millionen Bäume pflanzen lassen – und damit das "neue" Waldsterben in Schach halten. Förster Jens Schlüter erklärt in der Herbst-Ausgabe der Zeitschrift MUH – Bayerische Aspekte >, warum das nicht reichen wird und wie die Bayerischen Staatsforsten den nötigen Waldumbau gerade dadurch behindern, dass sie den Holzmarkt mit "Käferholz" überschwemmen.

Wir wollen Ihnen den Kauf der MUH wärmstens ans Herz legen – und empfehlen saisonal passend (am Verlagsstandort München beginnt bald das Oktoberfest!) einen echten Wiesn-Hit: Das MUH-Wiesn-Probeabo – exklusiv mit MUHplatte, der aktuellen CD-Compilation von Lieblingsmusik der Redaktion.

Wir sind dabei!

Es ist Zeit zum Handeln. Deshalb tritt der oekom verlag am 20.9.2019 geschlossen in den #Klimastreik. Unterstützen auch Sie die demonstrierenden Schülerinnen und Schüler! Mehr Informationen finden Sie hier >.

Die guten Seiten der Zukunft sind wieder da!

Die Welt ist in Bewegung: Das Aufbegehren der Jugend mit "Fridays for Future", der Erfolg des Artenschutzbegehrens in Bayern, der sich immer weiter formierende Widerstand gegen den Plastikwahn sind ermutigende Zeichen für den Wandel. Um diesem Wandel eine engagierte Stimme zu geben, in der Politik, in der Wirtschaft und bei jedem von uns, macht der oekom verlag seit nunmehr 30 Jahren Bücher und Zeitschriften.

Einen Überblick bietet unser Verlagsprogramm – ob Sie privat ein besseres Leben ohne Plastik ausprobieren wollen oder beruflich aktuelle Forschungsergebnisse zur Bürgerbeteiligung suchen: im denk.stoff – die guten seiten der zukunft > werden Sie fündig!